Narrative der ausgebremsten Dynamik

12. November 2017

In der FAZ vom 10. November 2017 führte Klaus-Dieter Frankenberger den Erfolg populistischer Parteien auf die „Intensität und das Tempo des Wandels westlicher Gesellschaften“ zurück. Dem müsse sich Politik widmen.

Offen ist, ob das bedeutet, dass Intensität und Tempo gemindert werden müssten oder die Gruppen, die die Veränderung in dieser Qualität verweigern, beschleunigt oder wie auch immer behandelt werden müssten. Die Antwort auf diese Frage ist ggf insofern überflüssig, als sich die Dynamik der gesellschaftlichen Veränderung ggf. nicht mindern lässt. Wenn dies der Fall ist, wird man dann den Widerstand dagegen hinnehmen müssen? Und die Gruppen, denen das nicht passt, als Anachronismen abhaken können? Mit der Formel, dass der Protest, für den die populistsichen Parteien stünden, nicht per se illegitim sei, ist das Problem nicht zu fassen. 

Aber ist die Veränderung zu stoppen, d.h. wird man fürchten müssen, dass die Veränderungen in zentralen Bereichen gestoppt werden? Es gibt eine Reihe von medialen Erzählungen, die sich diesem Thema widmen, „The Handmaid’s Tale“ vorneweg, eine MGM Produktion, die gerade im deutschen Streaming TV zu sehen ist. „The Man in the high castle“ und anderes, etwa Neuauflagen von Sinclair Lewis und Upton Sinclair.