Die Aufgabe der Rhetorik

Formeln des Entsetzens? Kann man über Rhetorik reden, wenn Krieg geführt wird?

Der Angriff der Hamas vom 7. Oktober hat den Diskussionen um die Lösung der Palästinafrage eine starke Schlagseite gegeben. Mit der Konsequenz, dass Distanzierungsformeln mindestens nahe liegen. Der Essay, der auf der Seite literaturkritik.de erschien, versucht einen distanzierten Blick, nicht auf die Ereignisse, sondern auf die rhetorischen Distanzierungsformeln und deren Konsequenzen. Die Reaktionen zeigen nicht zuletzt, dass es anscheinend sehr schwer ist, eine distanziertere Haltung überhaupt zuzulassen.

Formeln des Entsetzens. Über einige rhetorische Phänomene in den publizistischen Stellungnahmen zum Nahostkonflikt, zu finden unter: https://literaturkritik.de/formeln-des-entsetzens-nahostkonflikt,31091.html


Heinrich Böll zum 40. Todestag

Werner Jung und Joche Schubert mit einem Sammelband zu Bölls Perspektiven: »Irgendwas mit Büchern«. Heinrich Bölls Perspektiven. Hrsg. von Werner Jung und Jochen Schubert. Soeben erschienen bei Aisthesis, Bielefeld. Was naheliegend auch deshalb hier angezeigt wird, weil der Band drei Beiträge aus meiner Hand zu Bölls Arbeiten enthält, zu den Satiren, zu den Schriften und Reden und zum frühen Roman „Wo warst du, Adam?“

Zu erhalten bei: https://www.aisthesis.de/Irgendwas-mit-Buechern


Wie das so alles war

Neues Handbuch zur Literatur und Kultur der Weimarer Republik erschienen.

Mit einem Überblick zur einschlägigen literaturwissenschaftlichen Forschung in Deutschland aus eigener Hand: Walter Delabar: Weimarer Republik. Forschungsgeschichte und Rezeption: Deutschland. In: Handbuch der Weimarer Republik. Literatur und Kultur. Hrsg. von Maren Lickhardt und Robert Krause. Berlin 2024, S. 479-486.

Viele Wünsche wird das Handbuch erfüllen, ein paar nicht, aber hinterher ist man immer schlauer. Aus heutiger Sicht fehlt ein Beitrag zu den Fotobüchern, der den Aufsatz zur Reiseliteratur ergänzen würde. Aber immerhin gibts im Beitrag zur Fotografie einen Hinweis auf literarische Fotobücher. Weitere Hinweise finden sich hier: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-476-05951-2


Im Alten Reich?

Ricarda Huchs Einleitung zum Deutschland-Foto Buch Martin Hürlimanns

Ricarda Huch gehört zu den exponiertesten Autorinnen der Weimarer Republik, emanzipiert, erfolgreich und das in einem Genre, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch fast ausschließlich durch männliche Autoren besetzt war. Zugleich folgte sie literarisch traditionellen und konservativen Mustern. So auch in ihrem Vorwort zu Martin Hürlimanns Deutschland-Fotobuch. Eine Rückkehr ins Alte Reich? Das erhielt im Laufe der 1930er Jahre eine verfängliche Note, aber dem hat sich Huch halbwegs erfolgreich widersetzt. Die Einleitung zum Fotobuch steht in einem auffallenden Spannungsverhältnis zum modernen Fotoprogramm, mit dem sich Hürlimann vom Vorgängerprojekt Kurt Hielschers abzusetzen versuchte. Man hat halt seine Autor/innen nicht immer im Griff. Der Aufsatz zum Thema ist nun erschienen in einem Sammelband über Ricarda Huch als moderne Essayistin.

Walter Delabar: Im alten Reich? Ricarda Huchs Einleitung zum Deutschland-Fotobuch Martin Hürlimanns. In: Ricarda Huch als moderne Essayistin. Hrsg. von Dorit Krusche und Kerstin Wiedemann. Berlin: Frank&Timme 2024, S. 87-116.


Ich ist ein anderer?

Taylor Swift: Neue Platte, neue Spekulationen, welchen ihrer Verflossenen sie denn nun jetzt wieder gemeint hat. Das wird sich wohl nicht ändern, auch wenn sich Taylor Swift als Autorin zu ermächtigen scheint. Eine Petitesse bei literaturkritik.de

https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=30502