16. Februar 2010
Die FAZ von heute berichtet auf der Wirtschaftsseite und im Feuilleton über den Content-Anbieter „Demand Media“, der auf der einen Seite wirtschaftlich erfolgreich ist (was die Wirtschaftsleute erfreut), auf der anderen Seite beklagt das Feuilleton, dass „Demand Media“ das Netz mit Infoschrott zumülle. Außerdem würden die Zulieferer arg schlecht bezahlt.
Nun wird man solche Phänomene (Contentlieferanten, die sich dezidiert mit dem beschäftigen, was die Leute an Infos brauchen; die Sendung mit der Maus wirds freuen oder auch nicht) nicht wegdiskutieren können. Und gelegentlich ist es hilfreich, wenn man schnell rauskriegt, wie man die Klospülung wieder frei kriegt.
Auch greift das Argument nicht, dass – wer sich auf solche Infos und Medien verlasse – das Denken aufgebe (das möchte ich sehn, sobald das Klo verstopft ist).
Problematisch ist am Konzept von „Demand Media“, dass Wissenschaft und deren Informationsbeschaffung von solchen Tendenzen bedroht sein können, nämlich dann, wenn man von ihr fordert, nur noch oder vorrangig das zu erschließen, was die Leute wollen. Niemand wird Wissenschaft von Notwendigkeiten freisprechen, spätestens aber die Ausstattung der Grundlagenforschung sollte davon ausgeklammert sein. Und zwar grundsätzlich – was insgesamt vielleicht unnötige Bemerkungen sind.