Ich konnte immer alles

23. Mai 2019

Friedrike Haupt in einem Beitrag für die FAZ vom 20. Januar 2019, zum 100-jährigen des Frauenwahlrechts („Weil ich kein Mädchen bin“). Daraus nur zwei Hinweise:

Haupt gerät in eine Podiumsdiskussion, an der unter anderem die erste hessische Oberbürgermeisterin, Otti Geschka, teilnahm, 1993 in Rüsselsheim gewählt. Geschka ist ausgebildete Krankenschwester, hatte also eine mittlere Ausbildung absolviert. „Auf die Frage, woher sie gewusst habe, dass sie in der Politik bestehen könne antwortete sie mit einem Satz, der jedem Mann um die Ohren gehauen würde: ‚Ich konnte immer alles.'“ Woher es kommt, dass eine Frau einen solche Satz sagen kann, wird im Folgenden erklärt, kurz gesagt, es war notwendig, alles zu können.

Auch auf dem Podium Heidemarie Wieczorek-Zeul, die von einem unangenehmen Vorfall erzählt, aus Juso-Zeiten. Da sei es seinerzeit um Posten gegangen, nur Schriftführer habe keiner machen wollen. Da habe einer der Männer gesagt: „Da hinten sitzt doch ’ne Genossin, die kann doch sicher schreiben.“ Wieczorek-Zeul habe es trotzdem gemacht – und habe ein Jahr später den Mann als Unterbezirksvoritzenden abgelöst. Später sei sie die erste Juso-Vorsitzende geworden.