Martensteins Kurzschluss

21. April 2017

In einem der letzten Zeitmagazine kam Harald Martenstein zu dem Schluss, dass er mit dem Wertverlust seines Angesparten, der auf die Geldpolitik der EZB zurückgeht, das schlechte Wirtschaften in Griechenland finanziere. Das mag nicht einmal falsch sein, allerdings fehlt in der Argumentation leider auch, dass die EZB mit ihrer Geldpolitik auch das Wirtschaften von jedem fördert, der billiges Geld bekommt, etwa der Bundesrepublik, jedes Unternehmens oder jedes Hauskäufers in der Bundesrepublik. Ob einer der Genannten mit dem Geld gut oder schlecht wirtschaftet, ist aber erst einmal egal. Jeder von ihnen bekommt (potentiell) billiges Geld. Was vielleicht den Blick darauf richtet, dass zwar billiges Geld schlecht für Gespartes ist, aber gut fürs Arbeiten. Man könnte sich vielleicht doch erst einmal anschaun, ob dabei die Griechen so schlecht abschneiden? Und man sollte sich fragen, ob der Wertverlust des Geldes alle positiven Effekte der Geldpolitik schlägt. Ich glaube nicht.