Fallada-Forscher wurden danach befragt, wie sie zu Fallada kamen.
Und naheliegend gibt es dafür viele Möglichkeiten. Ob der eigene seriös ist? Wohl eher nicht: „Ich hasse Fallada …“ Warum? Er nervt, soll heißen, seine Männer nerven, sie jammern und zetern, immer sind alle anderen schuld, sie saufen und inszenieren ihren Untergang, wenn sie denn nicht alles und alle gleich mitreißen. Aber das ist eben nur die eine Seite an den persönlichen Fallada-Lektüren.

Denn anders als in Germanistik-Seminaren und unter Germanistik-Dozenten gern kolportiert, heißt Freheit der Forschung nicht, dass man nur das macht, was einem gefällt, sondern eben auch das, was notwendig ist. Und unter den gegebenen Umständen – im Revival dann schon doch mittlerweile toxischer Männlichkeit – ist eine Auseinandersetzung mit Falladas Männern sehr lehrreich. Das kann man sich nicht nur antun das muss man, vor allem wenn einem an Aktualität gelegen ist.
Walter Delabar: Ich hasse Fallada … Ein biografisches Eingestämdnis und eine wissenschaftliche Anforderung. In: Salatgarten. Jahresschrift der Hans Fallada Gesellschaft e.V. 34 (2025), S: 43-45. Zu beziehen über die Hans Fallada Gesellschaft