Eine lange Geschichte, nun erscheint der erste Band der Romane Carl Hauptmanns in der Werkausgabe, die im Verlag frommann-holzboog betreut wird
Carl Hauptmann, 1858 geboren, 1921 verstorben, ist heute kein allzubekannter Name mehr im Literaturbetrieb. Er wird immer wieder einmal im Kontext seines weitaus berühmteren jüngeren Bruders Gerhart Hauptmann genannt, ist aber ein Autor eigenen Rechts. Seit fast 30 Jahren gibt es Hauptmanns Sämtliche Werke, herausgegeben von Hans-Gert Roloff und Miroslawa Czarnecka. Nun erscheint endlich der erste von zwei geplanten Bänden mit dem Romanwerk Hauptmanns. Enthalten sind Hauptmanns erster Roman „Mathilde“ um eine schlesische Arbeiterin und der Künstlerroman „Einhart der Lächler“. Auch diese Projekt hat eine lange Geschichte, die aber jetzt zu einem ersten Abschluss kommt. Der Kommentarband soll bald folgen. Der zweite Band mit weiteren Texten Hauptmanns ebenso. Weitere Informationen zur Werkausgabe und zum Band.
Carl Hauptmann: Sämtliche Werke, Band V,1: Romane 1 (Text). Bearbeitet von Walter Delabar unter Mitarbeit von Christiane Nowak und Ines Schubert.
Mathilde (1902)
Einhart der Lächler (1907)
Carl Hauptmanns Romane gehören zu den aufschlussreichsten Texten des frühen 20. Jahrhunderts. Der Autor – Naturwissenschaftler und eingebunden in ein umfangreiches Kontakt- und Korrespondentennetz – hatte Anschluss an die neuesten Schreibformen und Diskussionen. Als Figur des Übergangs bezeichnet, ist er auch im Romanwerk auf der Höhe seiner Zeit. Das Interesse für die Lebensumstände einer Fabrikarbeiterin, denen er den Roman ›Mathilde‹ widmete, ist ebenso bezeichnend dafür wie die Exposition des Künstlers als Außenseiter der Gesellschaft, von dem der spätere Roman ›Einhart der Lächler‹ handelt.
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